
2015 war der 60. ESC. Ein wahres Jubiläum, welches seines gleichen sucht. Der Wettbewerb sollte in Wien stattfinden und die Hauptstadt Österreichs ist immer eine Reise wert. Wie ich schon mals erwähnte, ist es sehr schwer an Karten zu kommen, selbst wenn man bereits einige Jahre im Fan Club ist. So kam es, dass die Tickets für die Shows ausgelost wurden und weniger als die Hälfte, die Karten wollten, bekamen welche. Keiner in meiner Familie ,außer mir ,ergatterte dieses Ticketpaket. Dies war schade . Da die Halbfinals nicht immer ausverkauft waren, bekamen wir doch noch alle gemeinsam die Gelegenheit in die Halle zu gehen. Auch die Generalprobe vom Finale war von Fans besucht und so weit ich weiß, auch ausverkauft. Dort sahen wir schon mal die komplette Show.
Der Slogan der Veranstaltung 2015 hieß Building Bridges. Besser hätte man es nicht treffen können, denn Brücken wurden seit 60 Jahren ESC Geschichte immer wieder gebaut. 27 Länder traten beim Finale an. So viel wie noch nie zu vor. Australien nahm zum ersten Mal teil. Auch Länder, die nicht zu Europa gehören, dürfen beim ESC teilnehmen, wenn sie zur European Broadcasting Union (kurz: EBU) gehören, wie z.B. Israel, Azerbaijan oder eben die Australier, die schon lange vor 2015 den ESC im Fernsehen übertragen hatten. Zum 60. Jubiläum durfte das Land direkt im Finale starten.

So saß ich am Samstag, den 23. Mai, ganz alleine ohne Familie oder Freunde bei meiner Lieblings Beschäftigung in der Wiener Halle. Doch ich wusste, ich war nicht allein, denn ich erlebte mit ca 10 000 ESC Fans aus ganz Europa bzw Australien das 60. Finale der Eurovision. Wäre der ESC nicht im deutschsprachigen Österreich gewesen, hätte ich mir diese Sache nicht zugetraut, denn mein Englisch ist grottenschlecht. Mich sprach nur einmal jemand in Englisch an, worauf ich versuchte etwas mit Händen zu formulieren und sagte „My englisch is verry bad. I only speak german.“. Jedenfalls war es ,außer dieser kleinen Unsicherheit, ein fulminantes Erlebnis, welches für mich den ESC in Wien zu einem unvergesslichen Abend machte . Wenn er nicht sogar für mich fast gleichgestellt war, wie Oslo 2010. Meine Favoriten 2015 waren wie immer sehr viele. Oft denke ich, wenn man die Lieder zum ersten Mal hört, sind sie noch gewöhnungsbedürftiger als die Jahre zu vor und am Tag des Finales, findet man alles toll. Besonders gut fand ich Italien und denke heute auch noch Ill Volo wären die besseren Sieger gewesen. Damals war mir klar, dass Mons Zelmerlöw mit Heros nicht das beste Lied hatte, aber trotzdem gewinnen wird, gerade wegen der eindrucksvollen Bühnenshow. Knez aus Montenegro mit Adio fand ich auch klasse. Wahrscheinlich auch, weil den Song wieder Zelko Joksimovic komponiert hatte. Serbien war meines Erachtens noch besser, denn diese Stimme war der absolute Kracher und die Stimmung bei Beauty Never Lies war enorm. Doch viele andere Songs, die ich hier nicht alle nenne, waren ebenfalls fantastisch.
Letzter Platz mit 0 Punkten für Deutschland war wohl dies, worüber alle Bekannten sprachen, wenn ich mit dem Thema ESC anfing. Doch ich erzähle immer nur ,wie toll die Veranstaltung war und dass es nicht nur ums Gewinnen geht. Doch die meisten meinen, es geht gerade nur und einzig und allein darum. Dass der Wettbewerb auch Spaß machen kann, wird oft nicht beachtet. Zumindest nicht in meinem Umfeld. Dies liegt zumal sicherlich an den schlechten Platzierungen, die Deutschland belegte. Woran dies liegt, steht auf einem anderen Blatt. Am 24 Mai 1956 fand es zum ersten Mal statt und 2015 beim 60. ESC ebenfalls am 24. Mai um 1 Uhr nachts war die Show zu Ende. Schweden gewann haushoch. Ich kaufte mir im Foyer noch eine Sprite und die nächste Veranstaltung in einem Jahr sollte ganz sicher kommen.

Sieger ESC 2015 Måns Zelmerlöw am Flughafen in Wien nach seinem Sieg am nächsten Tag
Weiter zu Teil 15
Zurück zu Teil 13