Es war Samstag der 23. Mai 2005.
Für manche Leute war es ein Tag wie jeder andere - aber nicht für die Eurovisionswelt.
Denn an diesem Tag war es wieder so weit und das schon zum 50. Mal. Ein halbes Jahrhundert war vergangen,dass der erste ESC
(damals noch unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la chanson) über die Bühne ging.
Damals waren es nur 7 Länder. 2005 nahmen stolze 39 Teilnehmer an dem Liederwettbewerb teil.
Durch die immer größer werdende Anzahl der teilnehmenden Länder, wurde ein Jahr vorher eine Qualifikationsrunde eingeführt, genannt Semifinale.
Der Jubilläums ESC im Jahr 2005 fand in der Hauptstadt der Ukraine, in Kiew statt.

Public Viewing in Kiew
Es war meine 6. Eurovision, die ich mit großer Begeisterung im Fernsehen verfolgte.
Da ich von dem geschenkten Kommunion Geld, meinen ersten PC geschenkt bekam, begann ich das Finale aufzunehmen. Leider ohne Erfolg.
Mir ist bis heute nicht im Gedächtnis geblieben, warum dieser Record- Versuch im DVBT-Fernsehen nicht funktionieren konnte. Aber egal.
Erstmals kaufte meine Mutter die ESC CD schon einige Wochen vorher. So konnte ich mich damals schon vorher mit den Liedern vertraut machen.
Ich erinnerte mich an einen schönen Frühlingstag, wo ich im Garten zusammen mit meiner Oma die Lieder schön hörte.
Obwohl ich, wie bereits geschrieben, damals mit einer DVBT- Antenne vergeblich versuchte aufzunehmen, hatten wir damals noch einen Videorecorder.
Damit nahmen wir das Semifinale auf und auch eine Dokumentation über frühere Zeiten vom Eurovision Song Contest. Die Tour de Eurovision.

Logo
Dort war ich über so manche Beiträge sehr erstaunt und erfuhr das erste Wissen über ältere Veranstaltungen und Teilnahmen von Interpreten wie Vicky Leandros Rudi Carrell.
Beim Finalabend sagte der Kommentator Peter Urban, dass es in diesem Jahr (2005) sehr vielfältige Acts gab. Diesem stimmte ich wie in jedem Jahr zu.

Beginn der Show
Am Ende der Show lag Deutschland mit Gracia auf dem letztem Platz. Da war man natürlich traurig.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Big 4 Regelung. So dachte ich, Deutschland müsste im nächsten Jahr durch das Semifinale.
Aber ich erfuhr einige Monate später, dass dies zum Glück nicht der Fall sein wird.
Die Big 5 (vor 2011 war das Big 4) sind immer im Finale gesetzt.
Dazu zählen das Vereinigte Königreich, Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Alle anderen Länder müssen durch Habfinals um sich zu qualifizieren.
Diese Reglung enstand 1997, da ein Jahr vorher wegen einer komplizierten Regel Deutschland nicht im Finale teilnehmen durfte.
Dadurch drohte der deutsche Fernsehsender der EBU(European Broadcasting Union), auszutreten.
Da Deutschland und die anderen Länder der Big 5 die größten Geldgeber der EBU sind, einigten sie sich mit dieser Regelung.
In den letzten Jahren gab es immer mal wieder Unstimmigkeiten. Das kann durch aus verständlich sein,
wenn 5 Länder sich nie qualifizieren müssen und alle anderen durch das Semi müssen und dort vielleicht schon Endstation ist.
Trotzdem hat dies für die Big 5 auch seine Nachteile,
denn alle anderen Beiträge werden so öfter gesungen und dies ist für das Finale für den normalen Zuschauer einprägsamer und erhält größere Chancen auf eine gute Platzierung,
als ein Big 5 Land. Aus deutscher Sicht wird immer oft gemeckert, besonders von den Zuschauern, die sich die meiste Zeit des Jahres nicht mit dem ESC beschäftigen.
Da hörte ich z.B., dass die Deutschen das Geld lieber beispielsweise in Kindertagesstätten investieren könnten.
Ich glaube die Deutschen können froh sein von diesem Privileg der Big 5 betroffen zu sein.
Es wäre bestimmt sonst seit Mitte der 2000er schon mindestens die Hälfte der deutschen Beiträge im Semi gescheitert.
Und so schlecht ist Deutschland in den letzten 20 Jahren auch nicht gewesen.
Denn beispielsweise Spanien hat das letzte mal 1969 gewonnen und Deutschland ist das einzige Big 5 Land, was in diesem Jahrtausend gewonnen hat.
Und das sagt doch wohl einiges über den deutschen ESC Erfolg aus.
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