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Der ESC und ich - Meine größten ESC Momente Teil 17 - Das ESC Heimkino




Seit Januar 2018 sind wir Mitglieder des "ESC Stammtisch Mühlheim". Wir treffen uns einmal im Monat, veranstalten eigene Wettbewerbe, bei denen jeder einen Song zu einem bestimmten Thema präsentiert.

Ebenfalls im Jahr 2018 beschlossen wir, dass es vorerst unsere letzte ESC-Reise sein sollte. Wie so oft, wenn man auf neug-tv.com nachsieht, haben wir schon viele Reisen gemacht. Doch keine davon war auch nur annähernd so spannend wie live beim ESC dabei zu sein. Allerdings hatten die zahlreichen Terroranschläge der letzten Jahre, darunter auch in Paris, die gelegentlich in den Nachrichten auftauchten, bei uns ein mulmiges Gefühl hinterlassen.

2018 gewann Israel den ESC, und der Wettbewerb sollte ein Jahr später in Israel stattfinden. Deshalb entschieden wir uns, den ESC von zu Hause aus zu zelebrieren. Ich kaufte einen Beamer und eine große Leinwand, und es fühlte sich fast so an, als wären wir live vor Ort.





Neben geschätzten 350 verschiedenen Filmen und Serienepisoden und über 100 eigenen Filmen(die nicht alle auf neug-tv.com zu finden sind), besitze ich, wie schon erwähnt, ein umfangreiches ESC-Archiv. Dieses Archiv ist auf mehreren externen Festplatten gesichert. Abgesehen von dem allerersten ESC von 1956 und dem Eurovision Song Contest aus Kopenhagen 1964 habe ich alle Finals als MP4-Dateien akribisch gespeichert, hauptsächlich mit deutschem Kommentar. Einige davon existieren doppelt, jedoch in unterschiedlichen Seitenverhältnissen (4:3 oder 16:9). Bei einigen Sendungen gibt es sogar verschiedene Auflösungen. Die älteren Sendungen habe ich in 1024x576 Pixel konvertiert, während die neueren in HD-Qualität vorliegen. Die Jahre 2005 und 2007 waren die ersten beiden Jahre, in denen ich Sendungen aufgenommen habe. Die älteren Eurovision-Sendungen habe ich von YouTube oder vom OGAE Germany bezogen (ich kann das sehr empfehlen). Zusätzlich dazu habe ich einige Spezialsendungen aufgenommen, wie beispielsweise Dokumentationen rund um den ESC. Zu meinen Lieblings-ESC-Ausgaben gehören vor allem der Song Contest von 2000, 2003, 2004, 2010 und 2015. Aus den früheren Jahren bevorzuge ich die Jahrgänge 1980, 1982, 1987, 1994 und 1998. Eine besonders schöne Dokumentation ist "12 Punkte für Europa", und die neueste deutsche Dokumentation (Stand 2023) mit den besten Erlebnissen von Peter Urban ist ebenfalls sehenswert.





Der ESC findet wohl alle 20 Jahre in Israel statt, und zwar 1979 und 1999, beide Male in derselben Halle in Jerusalem. 2019 wurde der ESC in Tel Aviv ausgetragen. Wir sahen uns das ESC-Finale zu Hause zusammen mit anderen ESC-Fans vom Mühlheimer Stammtisch an. Mein Favorit in 2019 war Australien, insbesondere Kate Miller-Heidke, die mit zwei Tänzerinnen auf Stäben auftrat und an den Weltraum erinnerte. Die australische Sängerin, die auch eine Ausbildung in Operngesang absolviert hatte, präsentierte ein visuelles Meisterwerk. Ihr Song "Zero Gravity" handelte von Depressionen und hatte eine tiefere Bedeutung. Leider erreichte sie nur den neunten Platz. Die norwegische Band KEiiNO fiel mit einem schrillen Video auf. Man hätte nicht erwartet, dass eine europopartige Nummer mit norwegischen Folklore-Einflüssen so weit kommen würde, da die Zeiten der skandinavischen Triumphe mit Euro-Pop-Hymnen à la Carola oder Charlotte Perrelli vorbei waren. Doch KEiiNO gewann das Televoting und erreichte mit „Spirit in the Sky „ insgesamt den fünften Platz. Darüber freute ich mich sehr, denn mit dieser Musik hatte ich den ESC kennen und lieben gelernt.



Der große Gewinner war jedoch Duncan Laurence, dessen Song "Arcade" mir zunächst zu ruhig erschien, aber später zeigte, dass er etwas Besonderes hatte. Der italienische Sänger Mahmood gefiel meiner Familie nicht besonders gut, aber ich fand die Melodie sehr schön. Manchmal muss ein ESC-Song eben keine italienische Canzone sein. Ich habe bereits über den russischen Sänger Sergej Lasarew geschrieben, den wir im selben Jahr live bei einem Konzert gesehen hatten. Er belegte tatsächlich erneut den dritten Platz. Seine Ballade "Scream" war meiner Meinung nach nicht so stark wie sein Song von 2016, aber dennoch ein Meisterwerk. Seine Performance mit den LED-Spiegeln war atemberaubend.

Einer der zahlreichen interval acts beim ESC 2019 war Madonna, die leider nicht die besten Töne traf. Um ehrlich zu sein, war sie als Weltstar enttäuschend. Ich persönlich finde, dass diese eingeladenen Weltstars in der ESC-Pause nicht zwingend notwendig sind. Deshalb bereue ich es auch nicht, dass ich 2019 nicht in Tel Aviv war. Madonna hatte ebenso wenig Bezug zu Israel wie Justin Timberlake zu Schweden.

Im Rückblick fand ich jedoch, dass die Show in Tel Aviv gelungen war, insbesondere die Eröffnung gefiel mir besser als die in Lissabon. Zur Erinnerung: 2019 sang Ilanit ihr Lied von 1973, und Dana International, Netta und der "Golden Boy" präsentierten ebenfalls Lieder. Zusammen mit der inszenierten Fluglandung und der Flaggenparade war dies eine großartige Eröffnung. 2018 sangen die beiden bekanntesten Fado-Sängerinnen zwei Lieder. Vielleicht liegt es daran, dass ich Fado nicht mag, oder einfach daran, dass ich lieber Tänzerinnen und Tänzer sehen möchte. Darüber lässt sich sicherlich streiten. Trotzdem bin ich immer dafür die Show landestypisch zu gestalten, damit man merkt aus welchem Land der ESC gerade gesendet wird und in beiden Jahren war dies der Fall.





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